Liebesbriefe erfreuten sich schon bei Ovid größter Beliebtheit. Ihre Verbreitung beschleunigte sich erst mit der Romantik, besonders hervor taten sich dabei derer von Thurn und Taxis, die Alphabetisierung und vor allem das Aufkommen der Romane taten ihr Übriges.
Versliebesbriefe überliefern uns die ersten Träumereien, die in verschiedenster Art eingeschoben sind. In den seltensten Fällen handelt es sich um authentische Korrespondenz, sondern eher um Literatur. Sie werden von einigen Forschern der Gattung der Minnereden, mit denen sie viele Gemeinsamkeiten haben, zugeordnet.
Trotz ihrer wichtigen kulturellen Bedeutung sind Liebesbriefe in der Regel an nur eine Person gerichtet und häufig auch nur für diese verständlich. Sie werden höchstens durch Indiskretion oder durch Veröffentlichung bei prominenten Persönlichkeiten, die in der Regel der Veröffentlichung zugestimmt haben oder schon verstorben sind, mehreren Personen bekannt. Es gibt allerdings auch Liebesbriefe, die von Ghostwritern geschrieben wurden.


