Die meisten Formen gehen auf traditionelle Rituale zurück, die von verschiedenen Völkern schon seit Jahrhunderten praktiziert werden. Hingegen finden sich in Europa erst relativ spät Formen von Körpermodifikation. Tätowierungen sind in Europa schon seit Jahrhunderten bekannt. Mit der Entdeckung Polynesiens erhielt die Tätowierkunst einen ersten Aufschwung. Selten wurden damals auch schon Intimpiercings, die aus der Region um den Indischen Ozean kommen, an Europäern durchgeführt. Zu Ende des 19. Jahrhunderts erlebte die Tätowierkunst einen zweiten Aufschwung, der aber durch die beiden Weltkriege wieder völlig zunichtegemacht wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es für kurze Zeit keine hauptberuflichen Tätowierer in Deutschland, und das Piercinghandwerk geriet fast völlig in Vergessenheit.
Erst seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts erlebte die Tätowierkunst einen neuen Aufschwung, und seit den 80er Jahren wurde wieder vermehrt gepierct. In den 90er Jahren erlebte dann das Piercing einen riesigen Aufschwung, und andere Formen der Body-Modification kamen auch nach Deutschland. Heute gibt es eine vielfältige Szene, die extremen Body-Modifications (Zungenspaltung, Subinzision) sind aber in Deutschland immer noch selten und weitestgehend auf Nordamerika beschränkt, wo sich auch die Subkultur der Modern Primitives entwickelte.
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